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Weniger ist mehr
Vielen kommt der Titel „Regenerationsabend” wahrscheinlich bekannt vor, ein Programm mit diesem Titel gab es von Roland Düringer bereits. Gespielt wurde das Stück immer wieder zwischendurch und fast zehn Jahre lang. Bei der Neuauflage ist – genauso wie beim Vorgänger – nichts ist eingelernt und es gibt kein festes Programm. Deshalb ist auch das Publikum beim Stück gefragt: Fragen an Düringer sind ausdrücklich erlaubt und auch erzählt Düringer auf Wunsch seine alten und beliebtesten Geschichten. Natürlich sind aber auch neue Geschichten mit im Gepäck. Im Gespräch mit Roland Düringer erfuhren wir mehr über sein aktuelles Stück, sein Mobilitätsverhalten und seinen Lebenswandel.
Freie Fahrt: In Ihrem neuen Programm „Regenerationsabend 2.0” spielen Sie auf Wunsch vom Publikum auch alte Nummern. Warum der Blick zurück und eine Neuauflage vom Regenerationsabend?
Düringer: Der Regenerationsabend war eines meiner beliebtesten Stücke und kam beim Publikum immer sehr gut an. Auch finde ich, dass in der heutigen Zeit ein „Regenerationsabend” uns allen guttut. Es ist ja kein „Programm” im eigentlichen Sinne: Ich erzähle das, was mir gerade einfällt oder beantworte die Fragen des Publikums und spiele auf Wunsch hin auch altbekannte Nummern. Es sind Geschichten über meine Kindheit, mein Zuhause,übers Motorradfahren und über das Theater.
Und macht Ihr Publikum dabei auch mit? Werden viele Fragen gestellt?
Das Publikum liebt solche Programme, wo es miteingebunden wird. Dabei ist es für mich ein Stück, dass mit sehr wenig Aufwand verbunden ist. Manche meiner Nummern kennen meine Zuseher sogar auswendig und freuen sich, wenn ich diese wieder zum Besten gebe. Aber auch die neuen Geschichten werden vom Publikum gut aufgenommen.
Termine in Österreich gibt es bis zum Frühjahr. Wie geht es dann weiter?
Das Stück läuft gut an, vielleicht wird es im Sommer auch noch Termine geben. Durch die Pandemie hat sich auch das Kabarett verändert: Früher spielte man eher im Winter, heute ist vieles Open Air. Da ist mein Stück auch sehr dankbar – man kann es immer und überall spielen.
Wie sieht Ihr Mobilitätsverhalten aus und wie bewerkstelligen Sie Ihre Tour?
Seit 2012 habe ich komplett umgestellt auf öffentliche Verkehrsmittel. Das funktioniert in Österreich sehr gut. Ich wohne am Rand von Wien und fahre entweder mit dem Rad oder dem Bus zum Bahnhof. In manchen Regionen kann es aber doch sehr schwierig werden, öffentlich hinzukommen, dann fahre ich mit dem Auto oder Motorrad.
Sie haben früher auch Fahrzeuge gesammelt …
Ja, das mache ich jetzt nicht mehr. Die Oldtimer, die ich hatte, brauchten viel Pflege und dafür fehlt mir die Zeit. Generell muss man bei Fahrzeugen unterscheiden: Zum einen das Objekt selbst, den Spaß, den es bereiten kann und zum zweiten dasAuto als Nutzfahrzeug, um von A nach B zu kommen. Die Autos, die ich gesammelt habe, waren keine Autos zum Fahren, sondern eher Sammlerstücke und für Bastler. Ich habe in den letzten Jahren versucht, mit immer weniger Dingen auszukommen und Dinge wegzulassen.
In Zeiten von Klimawandel und teurem Treibstoff: Wohin wird sich der Verkehr/die Mobilität Ihrer Meinung nach wenden?
Mein Wunsch wäre, dass Städte so gut wie autofrei wären, in Wien zum Beispiel innerhalb des Gürtels. So gäbe es mehr Grünflächen, besonders für die Kinder zum Spielen. Das Problem sind nicht nur die Autos, die fahren, sondern jene Fahrzeuge, die einfach nur herumstehen und sehr selten bewegt werden. Wieviel Platz wir hätten, wenn wir uns zu Fuß durch die Stadt bewegen würden.
-EG