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Test: Faltrad Tern BYB P8

Das klappt gut

Wer im Urlaub gern sein Fahrrad mit dabei haben möchte, sich aber nicht mit sperrigen Radträgern am Auto herumschlagen will, für den ist ein Faltrad eine mögliche Alternative. Diese lassen sich nämlich in handliche Koffergröße zusammenklappen und somit einfach im Kofferraum verstauen. Der Faltradspazialist Tern will mit seinem Modell BYB das am kleinsten zusammenfaltbare Rad bieten. Wie es klappt und wie es sich fährt?

TriFold Technology nennt Tern seine patentierte Methode, um das Rad mit zwei (!) Rahmen-Faltscharnieren noch kleiner zu falten.

Wenn das zusammengefaltete Paket vor einem steht, sieht es am ersten Blick aus, als würde es gerade aus der Fahrzeugpresse kommen. Das soll ein Rad sein?

Aufbau. Nach Studium des Herstellervideos sind wir schlauer. Zuerst den versteckten Arretierungshebel lösen, dann entfaltet sich das Gestänge mit viel Eigenleben in gefühlt alle Richtungen. Jetzt geschickt alles wieder einfangen, richtig positionieren und die beiden Rahmengelenke per Schnapper fixieren. Klack – das Rad steht vor einem. Dann noch Lenker hochklappen, fixieren und das linke Pedal, das clever und platzgünstig am Rahmen angesteckt ist, an die Kurbel stecken – Voila, fertig ist es!

Was anfangs Übung braucht, gelingt von Mal zu Mal besser und rascher.

Erster Eindruck? Steifer Rahmen, solide Sitzposition – übrigens perfekt höhenverstellbar – und in Summe ein durchaus wertiger Eindruck.

Wie fährt es sich? Selbst wenn das kleine 20-Zoll-Faltrad unter dem 1,90m-Autor irgendwie eine optische Unwucht ergibt, von der Sitzposition her gibt es nichts zu meckern. Überhaupt fährt sich das Tern BYB überraschend gut. Die Acht-Gang-Schaltung arbeitet präzise, die Felgenbremsen verzögern sicher und auch das Fahrgefühl geht in Ordnung. Selbst mit „normalen“ Rädern kann man durchaus gut mithalten, nur auf ruppigem Untergrund wie Feldwegen etc., fehlt mitunter der vertraute Komfort. Auf steilen Anstiegen wird es mit der kleinsten Übersetzung aber herausfordernd.

Details, die uns gefallen haben: Der integrierte Nabendynamo für die Beleuchtung erspart lästiges Akkuladen. Weiters gibt es reichlich Zubehör für Lagerung, Transport und Gepäck.

Praktisch: Zwei kleine Kunststoffrollen am Heck des Rades stabilisieren das Bike in gefaltetem Zustand und erlauben so einfaches Handling. 

Fazit: Dieses kleine Rad übertrifft unsere Erwartungen. Es ist klein genug für Kasten und Abstellraum, überrascht unterwegs aber mit tollem Fahrgefühl. Vielleicht nicht die erste Wahl für die große Radtour, für den Fahrradausflug aber absolut geeignet. Und wer das Falten profimäßig beherrscht, darf sich damit auch in Öffis trauen ... 

-ME