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Kleiner ist feiner

Lexus LBX. Lexus verdichtet seine Tugenden in ein Kompakt-SUV und wird eine Nummer kleiner. Das passt gut zum Zeitgeist. Was er kann.

Gleich vorweg: Die Größe hat nichts mit Verzicht zu tun, hier wurde die Essenz von Lexus in ein kleineres Paket zusammengefasst. Der LBX fußt zwar grundsätzlich auf der globalen Kleinwagenplattform GA-B (Yaris Cross), man spürt davon jedenfalls herzlich wenig: Der Radstand sowie die Spur wurden etwas vergrößert, damit der Wagen satter auf der Straße liegt und die Überhänge kürzer ausfallen. Sogar der Konzernboss Akio Toyoda hat sich mit einem Rennfahrerteam mit dem Fahrverhalten des LBX auseinandergesetzt und Ratschläge gegeben.

Dies ist insofern bemerkenswert, als der LBX quasi nur für Europa entwickelt wurde. Er wird zwar global angeboten, nicht jedoch im traditionell für Lexus starken US-Markt (für dort: zu klein) und China. Man möchte mit diesem Modell ein jüngeres Publikum ansprechen – also quasi den Einstieg zur Marke erleichtern – oder treuen Lexuskunden eine Zweitwagenmöglichkeit bieten.

Den hohen Qualitätsanspruch merkt man deutlich im Inneren. Die Anmutung und Atmosphäre des Modells entsprechen einer höheren Fahrzeugklasse, auch die verwendeten Materialien machen da keine Ausnahme. Dabei sind die wichtigsten Bedienelemente und Informationsquellen direkt um den Fahrer herum angeordnet, sodass ihre Bedienung nur minimale Hand- oder Augenbewegungen erfordert. Ja, es gibt ein Multimediasystem mit Touchscreen, das alle Stücke spielt (Cloud-basierte Navigation, Sprachsteuerung etc.) – und ja: Es gibt auch Knöpfe, die man blind tri¥t.

Die Antriebsauswahl ist einfach: Es gibt nur eine Motorisierung, konsequenterweise ein Vollhybrid. Als Verbrenner kommt ein 1,5-l-Dreizylinder zum Einsatz, der für besondere Laufruhe eine Ausgleichswelle spendiert bekommen hat. Weiters hat man bei Lexus besonders auf NVH (Noise, Vibration, Harshness) geachtet: Diese Übung ist recht gut gelungen; so man nicht gerade auf der Autobahnau¥ahrt die volle Leistung fordert, gibt sich der Verbrenner äußerst diskret. Batterieseitig kommt eine neu entwickelte Nickel-Metallhydrid-Batterie zum Einsatz. Die Gesamtleistung des Systems beträgt 100 kW/136 PS und 185 Nm, was doch eher vernunftbetont klingt – der Verbrauch bleibt bei rund 4,5 Litern ebenso maßvoll, egal ob man den reinen Fronttriebler oder den Allradler mit elektrisch angetriebener Hinterachse wählt.

Preise: Der Einstieg beginnt bei € 33.190,–, was wir für das Gebotene wirklich in Ordnung finden. Der günstigste Allrad kommt auf € 40.571,–, das obere Ende der Fahnenstange ist bei doch stolzen € 47.953,– erreicht.

Zur Ehrenrettung sei notiert: Generell ist der LBX üppig ausgestattet, die Auswahl der Extras ist ähnlich einfach wie die der Motorisierung. Head-up-Display, digitaler Schlüssel, Premium-SurroundSound-System von Mark Levinson, nanoeX-Luftreinigung von Panasonic und eine elektrische Heckklappe stehen auf der Aufpreisliste. Alles andere ist im LBX serienmäßig an Bord. 

-CJ