Tests
Dacia Duster Hybrid 140
Neuauflage. Schicke Schale, moderne Technik, fairer Preis. Braucht man mehr?
Das Interesse am neuen Dacia Duster ist groß. Selten stieß ein Auto bei Passanten auf derart ungebremste Dialogbereitschaft: „Ist das der Neue? Fesch!“ oder „Schaut gut aus – was kost’ der?“ waren dabei die häufigsten Opener.
Bei der aktuellen Generation des rumänischen SUV-Bestsellers blieb kein Stein auf dem anderen. Größenmäßig fast ident zum Vorgänger, zeigt der Neue in Sachen Styling und Modernität jedoch groß auf. Optisch wurde der Duster völlig umgekrempelt und modern verpackt. Die markante Front zieren Leuchten in Ypsilonform – ein Stilelement, das sich am Duster nun vielerorts findet, z. B. an den Lüftungsdüsen.
Auch innen wurde neu angerichtet: Neuer Arbeitsplatz mit Digital-Cockpit, Touchscreen mit neuer Bediengrafik, dazu eine große Mittelarmlehne mit Staufach. Auch platzmäßig zwickt es nicht – auch nicht im Fond. Geblieben ist das vertraute Hartkunststoff-Ambiente – der Rechenstift wurde halt auch hier gut gespitzt. Zwar ist das Cockpit flott und modern geschnitten, Softtouch-Materialien sucht man dennoch vergebens. Dennoch hantelt sich die neue Generation auf der Habenseite ein weiteres Stück nach oben, auch preislich. Knapp über 20.000 Euro muss man für die 130 PS-Basisversion berappen.
Sparsam. Wir nahmen für unseren Kurztest im Hybridmodell Platz. Der Hybrid 140 – bekannt aus dem Jogger – findet nun erstmals auch im Duster Verwendung und kommt mit denselben Merkmalen: 140 PS Systemleistung, Multi-Mode-Automatikgetriebe und Frontantrieb (wer Allrad will, muss zum TCe 130 greifen). Der Vollhybrid, also ohne Ladestecker, kombiniert einen 94-PS-Benziner mit einem 47-PSE-Motor. Mit € 25.690,– spielt der Hybrid in der Dacia-Preiswelt aber schon in einem anderen Universum. Die besser ausgestatteten Versionen Extreme oder Journey kommen auf € 27.490,–. Andererseits: Addiert man das Gebotene, wird es auch im Lager der Mitbewerber dünn.
Dacia verspricht beim Hybrid in der Stadt bis zu 80 Prozent rein elektrisch fahren zu können, was enormes Sparpotenzial verspricht. Gleich vorweg: Bei unserem Test kamen wir mit 4,9 Liter Schnittverbrauch unter die magische Fünf-Liter-Marke. Chapeau!
Der Hybrid bietet mit seinem Automatikgetriebe auch zusätzlichen Komfortgewinn: Anfahren erfolgt geräuschlos und elektrisch, danach schaltet sich bei Bedarf der Verbrenner dazu. Das Zusammenspiel zwischen Verbrenner und E-Motor könnte zwar etwas feiner erfolgen und in manchen Situationen erfordert der Gangwechsel kurze Bedenkzeit, im Grunde funktioniert aber alles sehr angenehm und mit den 140 PS ist man auch recht ordentlich aufgestellt.Fahrwerksseitig ist man im Duster auf der komfortablen Seite untergebracht. Seine Hochbeinigkeit macht ihn nicht unbedingt zum Kurvenstar und nach Unebenheiten schaukelt er auch gern etwas nach. Sei’s drum – passt alles gut zum praktischen und ehrlichen Charakter des Duster. Die Lenkung präsentiert sich dabei leichtgängig, fast eine Spur nervös. Praktisch im Alltag: Eine Personalisierungstaste für individuelle Einstellungen erspart mühsame Assistenten-Deaktivierungen.
Was ist an Bord? Ab der Basisversion Expression gibt es u. a. LED-Licht, Soft-Touch-Lenkrad, kabelloses Apple CarPlay/Android Auto, Dachreling, vier USB-C-Ports, sowie Notbremsassistent mit Fußgänger-/Fahrraderkennung, Spurhalteassistent und Verkehrszeichenerkennung. Bei den Versionen Extreme und Journey kommen unter anderem noch Fernlicht-Assistent, Navi, 18-Zöller (Journey), induktives Handyladen, Klimaautomatik sowie die modulare Dachreling (Extreme) dazu.
Unterm Strich bleibt sich der Duster treu. Er wurde schicker und moderner, bietet nun mehr Komfort und Technik, bleibt jedoch ein pragmatisches Kompakt-SUV zum fairen Preis.
-ME
Dacia Duster Hybrid 140 - Eur 25.690,–
Motor: | R4-Benziner, 1598 ccm, E-Motor |
Leistung: | 104 kW/141 PS |
L/B/H: | 4343/1813/1656 mm |
Testverbrauch: | 5,0–5,1 l/100 km |
MVEG-Verbrauch komb.: | 4,9 l/100 km |
CO2-Emission: | 113–116 g/km |
0–100 km/h; Spitze: | 10,1 s; 160 km/h |
Kofferraumvolumen: | 430–1545 Liter |
ARBÖ-Fazit:
Plus: Moderne Optik, sparsamer und kräftiger Antrieb, viel Auto fürs Geld.
Minus: Infotainment nicht am ersten Blick schlüssig, langsame Navi, Kameraauflösung