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„Persönlicher Kundenkontakt bleibt wichtig“
Freie Fahrt: Sie sind nun seit knapp vier Jahren Geschäftsführer von Mazda Austria. Vor welchen wichtigen Aufgaben und Herausforderungen wird Mazda – speziell in Österreich – in den nächsten Jahren stehen?
HEIMO EGGER: Ab 2020 gelten in der EU strengere CO2-Richtlinien, das betrifft alle Hersteller. Mazda hat dazu eine langfristige Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt, die nicht nur eine Reduktion des CO2-Ausstoßes beinhaltet, sondern die bestehende Antriebspalette auch durch energiesparende Technologien wie Zylinderabschaltung, Mild-HybridSysteme oder unseren innovativen Skyactiv-X-Antrieb ergänzt. Und nächstes Jahr bringt Mazda das erste, rein elektrisch betriebene Modell, den MX-30, auf den Markt.
Wir müssen aber auch Händlernetz und Mitarbeiter auf die neuen Herausforderungen vorbereiten. Da setzen wir auf einen Omni-Channel-Zugang: Der persönliche Kundenkontakt bleibt auch in Zukunft wichtig, zusätzlich muss aber auch in ein digitales Kundenerlebnis investiert werden. Kunden werden sich online informieren, aber nur wenige werden tatsächlich online kaufen. Der Mix aus Online-Information und Beratung beim Händler wird weiterhin relevant für den Kaufabschluss sein.
Die neuen Modelle Mazda3 und CX-30 sorgen für volle Auftragsbücher. Bei welcher Fahrzeug- und Antriebsart sehen Sie derzeit das größte Kundeninteresse?
Der neue Mazda CX-30 hat unsere Erwartungen übertroffen. Bis jetzt konnten wir rund 1300 Verkaufsabschlüsse verzeichnen, damit ist das einer der erfolgreichsten Marktstarts der letzten Jahre. Mit diesem Modell profitieren wir vom anhaltenden SUV-Boom. Außerdem kommt unser Skyactiv-X-Antrieb im Mazda3 und CX-30 gut an, 600-mal hat sich der sparsame Topbenziner bereits verkauft.
Stichwort NoVA neu und CO2-Vorgaben: Wie weit werden sich künftig Modellpalette sowie Kaufverhalten ändern?
Ich gehe davon aus, dass der Anteil an Kleinwagen und größeren SUVs zurückgehen wird, weil sie teurer werden. Mehr Kunden werden auf Kompakt-SUV wechseln. Ansonsten erwarten wir aber keine großen Änderungen allein durch NoVA neu.
Auf der Tokyo Motor Show hat Mazda erstmals ein E-Auto gezeigt, das Ende nächsten Jahres kommen soll. Wie sieht Mazdas E-Strategie für die kommenden Jahre aus?
Mazda forscht weiter an der Optimierung des Verbrennungsmotors, natürlich ergänzt durch Elektrifizierungstechnologien. Schon heute zählen die Mazda-Verbrennungsmotoren aber zu den effizientesten weltweit. Neben dem E-Auto MX-30, der 2020 auf den Markt kommt, bringt Mazda 2021 auch Hybrid-Modelle.
Mazda Österreich hat ja – aufgrund der Lage und der Ersatzteilversorgung – ein nahes Verhältnis zu den osteuropäischen Märkten. Wie sehen Sie die Entwicklung in Osteuropa?
Der für Mazda wichtigste und dynamischste Markt in Osteuropa ist Polen (2,8 % MA). Aber auch Tschechien, die Slowakei oder Rumänien entwickeln sich positiv.