Motornews
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Wer sich noch daran erinnert: Der Renault 5 war zwischen 1972 und 1996 eine legendäre Baureihe, die mit über neun Millionen gebauten Exemplaren ein unglaublicher Erfolg war. Was ist also naheliegender, die Sympathiewerte von damals mit heutiger Technik wieder auf die Straße zu bringen? So oder so ähnlich dachte wahrscheinlich auch der damals neue Renault-Boss Luca de Meo, als er die Studie des R5 im Designstudio erblickte. Und wenn sich Bosse etwas wünschen, kann es oft schnell gehen: In sensationellen zwei Jahren Entwicklungszeit war der Kleine serienreif.
Mit 3,92 m Länge liegt der Fünfer zwischen dem 30 cm kürzeren Twingo und dem 13 cm größeren Clio. Obwohl er kürzer als der im Frühjahr eingestellte Zoe ist, steht der 5er wesentlich bulliger auf der Straße. War der Zoe noch richtig zierlich, so hat der 5er einen feisten Auftritt. Hauptgrund sind die mindestens 18 Zoll großen Räder, die – salopp gesagt – an jedem Karosserieeck’ aufgehängt sind, ganz wie beim Original. Das sorgt für einen langen Radstand, viel Platz im Innenraum und ein quietschfideles Fahrverhalten. Allerorts zieren den Wagen Reminiszenzen an die Urversion, wie etwa die Rückleuchten. Ein nettes Detail findet sich auf der Motorhaube: Dort, wo beim Original die Luftansaugung war, findet sich nun ein Sichtfenster mit der in Segmenten aufgeteilten Zahl Fünf. Jedes der vier Segmente steht für 25 Prozent Ladestand, so sieht man gleich von außen, wie es um die Batterie steht. Die Liebe zum Detail setzt sich auch im Interieur fort. Selten hat ein digitales Cockpit in einem Retro-inspirierten Auto so gut gepasst – wo jetzt zwei Displays in einem Panel zusammengefasst sind, saß früher der gleichförmige Armaturenkasten. Mutige können sich bunte Farben für das sto¥bespannte Armaturenbrett und die Türverkleidungen aussuchen, wer nicht ganz so kühn ist und dennoch im Trend liegen mag, dem sei der Jeanssto¥ ans Herzen gelegt.
Zur Markteinführung kommt der Cinq mit 110kW/150 PS und einer 52-kWh-Batterie, los gehts ab€ 32.390. Abzüglich E-Mobilitätsbonus kommt man auf € 26.990, also eine Liga, wo der E-Umstieg langsam in Volksnähe kommt. Noch günstiger wird es bei den später folgenden 95-und 120-PS-Versionen (mit kleinerem 40-kWh-Akku). Interessant: Mit seinem bidirektionalen 11-kW-Ladegerät beherrscht der kleine Renault sowohl Vehicle to Load als auch Vehicle to Grid man ist also bestens für die Zukunft gerüstet.
-CJ