Motornews

Dacia Jogger: Länge läuft

Der pfiffige Familienfreund bietet viel Platz und Nutz zum Kampfpreis. Worin liegt der Verzicht?

Als Nachfolger von gleich drei Modellen bringt Dacia den neuen Jogger in Stellung. Der konkurrenzlos günstige Familienfreund ist ein Mix aus Kombi und Van mit einem Schuss SUV-Optik. Der Vorderteil bis hin zur B-Säule stammt eins zu eins vom Sandero, dahinter folgt – mit kleinem Knick an der Fensterlinie – eine großzügig geschnittene Karosse, die am Heck an einen bekannten schwedischen Autohersteller erinnert.

Was kann er? Neben einem feschen Auftritt bietet der Siebensitzer auf 4,5 m Länge ordentlich Platz für Familie, Sportgerät oder Baumarkt-Einkauf. In Zahlen: 607  bis 1819 Liter (Fünfsitzer) bzw. 160 bis 1807 l (Siebensitzer) Kofferraum. Dazu eine modulare Dachreeling, bei der die Holme quer oder längs verwendet werden können.

Ein Motor. Im Jogger werkt ausschließlich ein 1-l-Dreizylinder-Turbobenziner (TCe 110), in Kombination mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe. 2023 soll eine Vollhybridversion folgen.

Das Downsize-Triebwerk zeigt sich bei ersten Testfahrten überraschend laufruhig und hängt gut an Gas, die 110 PS machen einen soliden Eindruck. Bei voller Beladung und bergauf wird man sich wahrscheinlich zusätzliche Pferde wünchen. Der Jogger fährt sich in Summe angenehm, ist aber naturgemäß kein Meister der Fahrdynamik.

Innen erkennt man das bekannte Sandero-Interieur: modern gezeichnet und herzeigbar, aber weit weg von Premium. Großteils  mit hartem Kunststoff, aber durch Stoffe aufgehübscht, was angesichts des Preises wieder passt.

Zu bemängeln wären hier einzig die  weichen Sitze. Auch das Umklappen der Rücksitze könnte feiner funktionieren (wirkt klobig, kein ebener Ladeboden). Dafür wiegen die beiden hinteren Sitze (Siebensitzer) nur 10 kg und sind leicht ausbaubar.

Preislich gehts los bei EUR 14.990,- (Fünfsitzer), mit sieben Plätzen kommt man auf EUR 15.790,-.

Drei Ausstattungen werden geboten, in der Basis gibt‘s lediglich einen Notbremsassistent. Spurhalteassistent oder adaptiven Tempomat sucht man vergebens.

Fazit: Pfiffiges Platzwunder zum Diskontpreis. Die kleinen Schwächen  sind angesichts des Preises verschmerzbar.