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Der „China-Passat” für Europa
DM-i nennt BYD seine Hybrid-Modelle, was für „Dual Mode Intelligent” steht. Irgendwie schräg, wenn der weltweit erfolgreichste Hersteller von E-Autos eine Hybridversion mit Verbrenner unter der Haube bringt. Aber gut. Dem SUV Seal U DM-i stellt BYD nun mit dem Seal 6 DM-i einen Hybrid-Kombi zur Seite. Bemerkenswert, dass sich die Chinesen ins Kombisegment wagen, da dieser Markt eigentlich nur in einigen wenigen mitteleuropäischen Ländern eine Rolle spielt. Dass BYD hier mit dem „China-Dienstwagen” in den Flottenverkauf drängt, ist kein Geheimnis.
Mit seiner flotten Form und den aus 4,84 m Länge resultierenden großzügigen Platzverhältnissen ist der Kombi-Seal aber durchaus auch etwas für die Familie – es muss ja nicht immer SUV sein. Im Inneren zeigt sich der Seal6 Touring klar gezeichnet, gut verarbeitet und wenig experimentell. Zwei Displays, ein paar Knöpfe - das wars. Man will ja die europäische Kundschaft nicht verschrecken. Platz ist in beiden Reihen genug und auch der Kofferraum braucht sich mit bis zu 1.535 Liter Stauraum nicht verstecken.
Für den Vortrieb ist hauptsächlich der E-Motor an der Vorderachse verantwortlich. Dieser leistet kräftige 145 kW, der Benziner mit 97 PS/72 kW produziert vornehmlich Strom. Und dies sehr effizient: 4,8-5,0 l/100 km nennt BYD.
Bis zu 1350 km. Besonders stolz ist man auf die enorme Gesamtreichweite von 1.350 km. Dazu verspricht BYD bis zu 100 km rein elektrisch. Leider sind am Stecker AC max. nur 6,6 kW und DC max. 26 kW möglich. Üblich sind da AC 11 kW und mindestens 50 kW fürs DC-Laden.
Erste Bilanz nach kurzer Testrunde: Angenehmes Fahrgefühl, direkte Lenkung und kraftvoller Vortrieb. Lediglich die übersensible Fahrerüberwachungskamera reagiert bei kleinsten Seitenblicke bereits mahnend.
Preislich geht‘s los bei EUR 35.890,- (Boost; 135 kW), das Topmodell Comfort kommt auf EUR 39.990,-.