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Flaggschiff mit Stecker
Mit der Elektrifizierung seiner Modellpalette war Mazda bislang eher zurückhaltend. Nun aber stehen auch hier die Zeichen auf Elektro-Kurs. So wurde kürzlich der Stromer MX-30 überarbeitet (Dreiphasen-Laden und im Laufe des Jahres auch mit Range Extender) sowie mit dem von Toyota „übernommenen” Mazda2 Hybrid auch ein Vollhybrid in Stellung gebracht. Den Startschuss in die neue Ära leitet aber nun der völlig neue Plug-In-Hybrid CX-60 ein. Bis 2025 will Mazda übrigens fünf neue Hybrid- und Plug-In-Modelle (inkl.
CX-60) sowie drei Stromer bringen.
Das neue Flaggschiff misst stolze 4,75 m und ist über dem CX-5 positioniert. Dazu serviert Mazda ein nobles und hochwertiges Interieur, Allradantrieb sowie eine Reihe von technischen Innovationen, die Fahrdynamik, Komfort und Sicherheit auf ein höheres Level heben sollen. Gern erwähnt man bei Mazda an dieser Stelle den Begriff Premium. Ein Beispiel dafür ist ein kamerabasiertes Personalisierungs-System mit Gesichtserkennung, das einem nach Eingabe der Größe auch eine Sitz- und Lenkradeinstellung vorschlägt. Der 1,9 m-Autor fand sich bei erster Anprobe aber dann doch etwas zu weit nach hinten verschoben. Weiters erkennt das System unterschiedliche Fahrer- und Fahrerinnen und nutzt beim Wiedereinstieg mehr als 250 gespeicherte Einstellungen, darunter auch Musik- und Klimawünsche, zur Personalisierung.
Im CX-60 sorgen der 2,5-l-Vierzylinder und der 136 PS-Elektromotor für stolze 327 PS Systemleistung (500 Nm) – somit der stärkste Mazda aller Zeiten. Die 17,8 kWh-Batterie an Bord soll bis zu 63 km an rein elektrischer Reichweite ermöglichen.
Mazda hat sich bekanntlich den Fahrspaß auf seine Fahnen geheftet, und in dieser Disziplin kann der CX-60 durchaus überzeugen. Er ist natürlich Welten vom Kurvenstar MX-5 entfernt, es ist aber beeindruckend, wie kurvenwillig sich das große SUV bei ersten Testfahrten zeigte. Mit ein Verdienst von steifer Karosse, tiefem Schwerpunkt und der Kinematic Posture Control KPC, die Wankbewegungen in der Kurve minimiert. Das Allradsystem i-Activ AWD treibt dabei primär die Hinterräder an, je nach Situation und Fahrmodus (Normal, Sport, Offroad, Hängerbetrieb sowie EV sind wählbar) wird die Kraft variabel auf alle Räder verteilt. Das Zusammenspiel zwischen Vierzylinder und E-Motor erfolgt harmonisch und wer den Sport-Modus wählt, erntet dynamischen Vortrieb: Sprint auf Tempo 100 in 5,8 Sekunden, Spitze 200 km/h.
Der Komplettheit halber sei auch noch das Kofferraum-Volumen erwähnt: 570 bis 1726 Liter.
Preislich startet der CX-60 bei 49.450 Euro (Prime-Line), vier Ausstattungen sind im Programm. Schon die Basis ist umfangreich bestückt, darunter u. a. mit Fahrmodus-Auswahl, Zweizonen-Klima, Navi, Standheizung, Notbremsassistent sowie kabelloses Apple CarPlay und Android Auto.
Marktstart ist im Sommer, zu Jahresende folgen völlig neue Sechszylinder-Versionen (3,3-l-Diesel sowie 3-l-Benziner, beide mit 48V-Mildhybrid).