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Französischer Aussie

Renault Austral - Nein, der Name hat nichts mit dem fünften Kontinent zu tun – er steht für Renaults neuen Auftritt in der Liga der Kompakt-SUVs.

Bei den SUVs geht es im C-Segment heiß her, kaum eine andere Liga wartet mit einer derartigen Vielfalt an Modellen auf. Renault hat zwar dort den Kadjar im Programm, allerdings ist dieser schon seit 2015 auf dem Markt und die Bestellzahlen entsprechend übersichtlich. Das soll sich jetzt mit dem brandneuen Austral schlagartig ändern, die Vorzeichen stehen ganz gut: Zum Start kommt der Wagen in drei Motorisierungen: Zwei Mildhybride mit Vierzylinder-Turbobenzinern zu je 140 und 158 PS (ab 31.990,– bzw. 36.990,– Euro), wobei letzerer serienmäßig mit einer CVT-Automatik geliefert wird. Nach oben wird das Angebot von einem Vollhybrid mit Turbo-Dreizylinder und 131 PS Leistung sowie unterstützender E-Maschine mit 68 PS abgerundet (ab 40.490,– Euro). Erstaunlich: Obwohl der Austral auf der neuesten CMF-C-Plattform der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz aufbaut, bietet Renault vorerst nur Frontantrieb an. Die Konzernkollegen Nissan Qashqai und Mitsubishi ASX gibt es auch als Allradler. Wir vermuten, dass Renault hier in absehbarer Zukunft nachlegen wird. Fix ist der Wegfall der Dieselmotoren, was auch für die Kollegen gilt.

Als Alleinstellungsmerkmal kann man für den Austral in den gehobenen Techno Esprit Alpine sowie Iconic Esprit Alpine-Ausstattungen um rund 1600 Euro eine Hinterachslenkung ordern. Somit wird der von Haus aus schon trocken abgestimmte Wagen deutlich wendiger, egal ob man sich im Stadtverkehr durchwuselt, oder kurvige Bergstraßen abwedelt. Ehrensache, immerhin schwingt ja dann auch der Name der berühmten blauen Sportwagen mit.

Einen großen Schritt nach vorne hat Renault bei den verwendeten Materialien im Innenraum gemacht. Das Ambiente wirkt fein, besonders sticht die Armlehne auf der Mittelkonsole heraus, welche die weder Automatikwähl- noch Handbremshebel ist, sondern einfach die Bedienung des Touchscreens deutlich erleichtert. In Sachen Konnektivität ist man ohnehin auf Höhe der Zeit, dagegen wirken die deutlich wahrnehmbaren Abrollgeräusche aus den Radhäusern richtig altbacken. Ansonsten gibt sich der Austral beim Fahren kaum Blößen, nur der Kickdown des Hybridmodells verlangt etwas Geduld, bis das Getriebe den richtigen Gang gefunden hat und sich der E-Motor mit einem fühlbaren Ruck dazumeldet. Vorserie, sagt Renault – man darf davon ausgehen, dass das bis zum Marktstart im Dezember noch feiner verschliffen wird.