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Kleiner großer Freund

Renault Clio

Bei den Kleinwagen geht es im Moment heiß her: Der Zeitgeist namens EuroNCAP zwingt sie zu immer mehr kostspieliger Sicherheitsausstattung. Auch die Elektrifizierung ist in diesem Segment schwer umsetzbar: Das Segment soll leistbar bleiben. Und zu allem Überfluss müssen die Hersteller noch Geld verdienen, da wird es schnell eng. Einige haben schon das Handtuch geworfen – vom ausgelaufenen Ford Fiesta gibt es nur noch Lagerware. Andere Hersteller wie etwa Skoda beobachten das Segment genau und überlegen den Rückzug.

Der soeben aufgehübschte Renault Clio wirkt in diesem Zusammenhang beinahe wie das bekannte Gallische Dorf. Mit über 16 Millionen verkauften Exemplaren seit seiner Einführung im Jahr 1990 gilt der Clio als das meistverkaufte französische Auto aller Zeiten. Damit diese Erfolgsstory nicht abreißt, ist die Schönheitsoperation umfangreich ausgefallen, der Eingriff ist nicht nur äußerlich deutlich spürbar. Besonders die Front wurde an die jüngsten Modelle Austral und Espace angepasst: Ein Kühlergrill mit schachbrettartigem Muster soll den hochwertigen Anspruch darstellen. Die neue Lichtsignatur des Tagfahrlichts ist inspiriert vom Markenlogo: Die seitlichen LED-Leuchten bilden jeweils die Hälfte der Raute ab.

Unter der Haube wurde das Programm deutlich reduziert. Die Basis bildet der 67-PS-Dreizylinder-Sauger mit € 17.990,– Einstiegspreis. Das ist zwar deutlich mehr als vor ein paar Jahren, dafür gibt es bis zu 20 Sicherheitssysteme (ADAS) an Bord. Zu den wichtigsten Systemen zählen der Autobahn- und Stauassistent, die Verkehrszeichenerkennung und der aktive Notbremsassistent mit Radfahrer- und Fußgängererkennung.

Die goldene Mitte stellt der TCe 90 dar, bei der die Basisversion per Turbo aufgeladen wird. Es resultieren 91 PS Leistung und mollige 160 Nm Drehmoment. Topmodell ist der Benzin-Hybrid (ab € 23.190,–), der es auf 145 PS Systemleistung bringt. Er soll gleichermaßen verbrauchssensible als auch sportliche Kundschaft ansprechen. Ersteres schafft der Hybrid souverän, besonders in der Stadt ist man erstaunlich oft rein elektrisch unterwegs. Für die Sportler unter uns: RS wird aus dem Hybriden trotz saftiger Drehmomentunterfütterung keiner, das Fahrverhalten ist dennoch agil.

-CJ