Motornews
Rolling Strom
Es war nur eine Frage der Zeit, wann Mini mit einem reinen Elektroantrieb vorfährt. Nun geschehen mit dem SE, der ersten Stromer-Variante des Mini. Völlig neu und dennoch stilecht und britisch, wie die guten alten „Stones“. Von außen ist der elektrische Mini nicht auf Anhieb von seinen Verbrenner-Brüdern unterscheidbar – wurde der E-Antrieb ja quasi im Nachhinein in das bestehende Kleid implantiert. Lediglich an der glatten Front und an einigen wenigen Details gibt sich die Stromer-Variante zu erkennen – so bleibt er quasi ein echter Mini. Selbiges trifft auch auf die Fahrqualitäten zu. Die 32,6-kWh-Batterie, die in T-Form unter den Fondsitzen und im Bereich zwischen den Vordersitzen untergebracht ist, sorgt für tiefen Schwerpunkt, obwohl die Karosserie um 18 mm höher liegt, um der Batterie eine entsprechede Bodenfreiheit zu gewährleisten. Erwähnenswert dabei ist, dass es keine Einbußen beim Kofferraum gibt (211 Liter).
Und würde der Mini nicht schon von Haus aus Gokart-ähnlich fahren, so geht auch der Elektro-Mini äußerst agil zur Sache. Mit 1365 kg ist er nur rund 145 kg schwerer als der „normale“ Dreitürer. Der E-Motor treibt mit seinen 135 kW/184 PS den SE druckvoll voran, bei 150 km/h wird abgeregelt. Wer dabei lustvoll aufs Gaspedal – pardon Strompedal – steigt, wird die angegebene Maximal-Reichweite von 235 bis 270 Kilometern natürlich schwer schaffen. Die Rekuperation kann man übrigens in zwei Stärkestufen wählen – segeln ist nicht möglich. Interessant: Die Rekuperation erfolgt ausschließlich im Schubbetrieb und nicht – wie oft üblich – auch über das Bremsen. Bei unserer kurzen Testfahrt zeigte die Reichweite bei voller Batterie zu Beginn 137 km (Resultat aus dem bisher erzielten Verbrauch). Nach knapp 90 Kilometern Autobahn und ebener Landstraße hatten wir am Ziel noch 43 km Restreichweite. In der Praxis wird man also von gut 150 Kilometer Reichweite ausgehen können. Mini nennt einen Verbrauch von 14,8 bis 16,8 kWh/100 km.
Preislich startet der Mini SE bei € 32.950,–, serienmäßig mit dabei u. a. LED-Licht, Zwei-Zonen-Klima, Heizung mit Wärmepumpentechnik, 11-kWAC-Ladegerät, Navi sowie zwei Ladekabel – eines für die Steckdose zu Hause und ein dreiphasiges Typ-2-Kabel.
*) Alec Issigonis war Entwickler des Morris Minor (1948–1971) und Austin Mini (1959–2000).