Motornews

Seat kommt „ins Rollen”

Seat MÓ eScooter 125.

Mit seinem ersten Elektroroller will der spanische Autobauer künftig die Großstädte erobern. Erste Ausfahrt mit dem smarten Scooter.

Dass Seat erfolgreich Autos bau en kann, ist hinlänglich bekannt. Jetzt wagen sich die Spanier auf - neues Terrain und bringen mit dem MÓ eScooter 125 ihren ersten E-Roller.

Unter der Submarke MÓ will man künftig die Mobilität in Großstädten attraktiver gestalten. „Mobilität ist ein Grundrecht“, erklärt Lucas Casasnovas, Leiter von Seat MÓ, die Ausrichtung der neuen Sparte bei Seat anlässlich der Pressevorstellung. „Da es immer schwieriger wird, in Großstädten mit dem Auto zu fahren, wollen wir neue Wege gehen. Spaß, Umweltfreundlichkeit und Erschwinglichkeit sollen dabei im Vordergrund stehen.“

Dazu setzt man auf die Zusammenarbeit mit anderen Herstellern. So entstammt der E-Roller einer Kooperation mit dem spanischen Hersteller Silence, ein weiterer im MÓ-Angebot befindlicher kleiner E-Kickscooter kommt von Segway.

Für den Einsatz bei Seat wurde der Roller speziell in Sachen Konnektivität (App, Notruf-Funktion), Design und Akku-Abdichtung weiter optimiert. Praktisch: Ein großes Staufach unter der Sitzbank fasst locker zwei Helme samt Krimskrams.

Der wirkliche Übergag ist jedoch die Akku-Lösung: Die 5,6-kWh-Lithium-Ionen-Batterie kann einfach seitlich aus dem Roller gezogen werden, dabei klappen automatisch kleine Transporträder heraus. So lässt sich der 41 kg schwere Akku problemlos trolleylike zur nächsten Steckdose rollen (Ladezeit sechs bis acht Stunden) – ein barrierefreier Zugang ist dabei von Vorteil. Der Akku kann zusätzlich als externe Stromquelle für Lautsprecher oder Kühlbox benutzt werden – der Beachparty steht somit nichts im Weg.

Fahrspaß. Die 9,5 PS (12,2 PS Spitzenleistung) des E-Motors werden verlustfrei per Nabenmotor direkt ans Hinterrad geliefert. Das Fahren mit dem Seat-Scooter macht Laune: In 3,9 Sekunden beschleunigt der 155 kg schwere Roller auf Tempo 50, maximal sind 95 km/h möglich. Die tiefliegende Batterie sorgt für einen niedrigen Schwerpunkt und im Bedarfsfall gibt’s auch einen Rückwärtsgang. Drei Fahrmodi (Eco, City, Sport) stehen zur Wahl, die maximale Reichweite liegt bei 137 Kilometer.

Bleibt der Preis: Für den E-Roller verlangt Seat € 6699,–, abzüglich aller Förderungen sind es immer noch € 5999,–. Dazu bietet der heimische Importeur auf Wunsch auch eine kostenlose Zustellung direkt vor die  Haustür.

„Mobilität neu denken”
 

Im Gespräch mit Lucas Casasnovas, Leiter von Seat MÓ.

Wieso bringt ein Autohersteller nun einen E-Roller? Angesichts einer Welt im Wandel müssen wir Mobilität neu denken, insbesondere in Städten und Ballungsgebieten.
Konkret? Stau, Parkplatzprobleme, Fahrverbote – Autofahren macht in Städten immer weniger Spaß. Da sind E-Roller ideal.
Was wird von Seat MÓ künftig noch kommen? Wir wollen unsere Produkte und unser Service weiter in Richtung Mikromobilität ausbauen. Ein wichtiger Schritt dazu könnte auch einkommendes Kleinst-Elektroauto (Seat Minimó) sein.