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Motorrad & Roller 2025. Die Freude am motorisierten Zweirad dürfte auch 2025 nicht verebben – dank einer Flut an Modellneuheiten. Freie Fahrt präsentiert die wichtigsten Newcomer der kommenden Saison.

Die per Jahreswechsel verpflichtende Umstellung auf die neue Norm Euro 5+ nahmen viele Hersteller zum Anlass, zahlreiche Modelle oder gleich ganze Modellfamilien zu überarbeiten: So wird der neue Jahrgang besonders bunt und vielfältig. Doch nicht nur neue Motorräder und Roller erscheinen auf der Bühne, auch technisch rüsten die Hersteller auf. Jüngster Schrei: automatisierte Schaltgetriebe, die Vorteile einer Automatik und einer manuellen Schaltung verbinden. BMW und Yamaha sind mit ersten Modellen bereits am Markt, KTM folgt in Kürze. Und nicht zuletzt bringen auch HightechAssistenzsysteme immer neue Funktionen ins Spiel. 2025 feiert etwa der MatrixScheinwerfer samt Fernlichtautomatik Premiere in der Motorradwelt.

BMW. Ein etwas ruhigeres Neuheitenjahr findet bei den Bayern statt. Stückzahlen verspricht die schon im letzten Spätherbst eingeführte Adventure-Version der neuen Boxer-GS, zusätzlich wurden alle Bikes mit dem bekannten 1000er-Vierzylinder leicht modifiziert und in vielen Bereichen aufgewertet. Die beiden Nakeds – S 1000 R/M 1000 R – zeigen zudem ein neues Gesicht. Für Nostalgiker bringt BMW mit der R12 S eine gleichermaßen hübsche wie edle Hommage an die mittlerweile legendäre R 90 S aus den Siebzigerjahren.

Brixton. Um die österreichische Marke Brixton war es nach der Insolvenz der Mutterfirma KSR still geworden. Nun hat man sich neu aufgestellt und will wieder Gas geben. Im Fokus steht 2025 die neue A2-Reiseenduro Storr 500 – mit 48 PS starkem Zweizylinder und ungewöhnlichem Design, aber puristischer Technik.

CF Moto. Der chinesische Kooperationspartner von KTM strotzt unvermindert vor Energie. Ein völlig neu entwickelter Dreizylinder mit knapp 700 Kubikzentimetern und 90 PS befeuert ein neues Naked Bike (675 NK) und einen Sportler (675 SR-R). Dazu präsentiert man mit der 800 MTX erstmals eine Reiseenduro mit 21-Zoll-Vorderrad und tief angesetzten Tank-Elementen – wie bei der KTM 790 Adventure, mit der man sich den Zweizylindermotor teilt. Auch die kleine Klasse wird nicht vergessen: Mit der 125 NK erscheint ein sportlich designtes Naked Bike mit flüssig gekühltem Einzylinder.

Ducati. Für 2025 mussten die Designund Entwicklungsabteilungen in Borgo Panigale wohl im Akkord arbeiten. Die MotoGP- und Superbike-Weltmeister bringen mit der neuen, 216 PS starken Panigale V4 nicht nur ein noch schnelleres Racebike für Straße und Rennstrecke – sie haben auch einen völlig neuen V2-Motor für die Mittelklasse entwickelt. Das je nach Modell 115 bis 120 PS starke Kraftwerk treibt vorerst drei neue Modelle an: Multistrada V2, Streetfighter V2 und Panigale V2, allesamt deutlich leichter als ihre Vorgängermodelle. Zusätzlich kommt – nun mit 168 PS starkem V4-Motor – die XDiavel zurück ins Line-up. Nicht zuletzt wird die Scrambler-Familie mit neuen Varianten ergänzt, darunter die beliebte „Full Throttle“.

Harley-Davidson. Wirtschaftlich keine einfachen Zeiten für den USPlatzhirsch. Dem will man mit zahlreichen News begegnen, unter anderem einem neuen Tourenbike: der mächtigen Street Glide Ultra mit 105 PS. Die Cruiser-Palette wiederum wird auf sechs Modelle zurückgestutzt, die dafür allesamt den großen 117er-V2 und endlich moderne Assistenzsysteme erhalten. Eine weitere Spielart wird der Reiseenduro Pan America zur Seite gestellt: Die neue ST rollt auf straßenfokussierten 17-Zoll-Reifen und ist damit das erste CrossoverModell der Amerikaner.

Honda. Eine Flut an Neuheiten bringt heuer auch Honda auf den Markt. Speerspitze ist das attraktiv bepreiste sportliche Naked Bike CB1000 Hornet mit 152 PS bzw. 157 PS in der SP-Version. Daneben ergänzt die freundliche GB350S das Programm – ein sparsames, luftgekühltes Retrobike mit 21 PS. Markante Änderungen erfahren die XL750 Transalp, das Crossoverbike NC750X, das Tourenbike NT1100 und fast alle Scooter, insbesondere der Megaseller PCX 125 und der große Forza 750. Zur Jahresmitte folgt mit dem CUV e: Hondas erster Elektroroller in der Kategorie A1/125. Dank zweier herausnehmbarer Akkus bietet der Zweisitzer mit flachem Durchstieg und 12-Zoll-Rädern 70 Kilometer Reichweite und einen Topspeed von 83 km/h.

Husqvarna. Schon im Spätherbst wurde die neue Variante der großen Vitpilen vorgestellt: Die 801 kommt mit 105 PS starkem Zweizylinder und positioniert sich als Mischung aus Naked Bike und modernem Café Racer. Ebenfalls angekündigt: die straßenzulassungsfähige elektrische LeichtEnduro-Pioneer als Schwestermodell zur KTM Freeride E.

Indian. Die ältere, aber kleinere der beiden amerikanischen Kultmarken stellt ihre großen Tourenbikes neu auf: Die Chieftain (Bagger) und Roadmaster (Fulldresser) werden nun nicht mehr von einem luftgekühlten V2 angetrieben, sondern vom flüssig gekühlten „Powerplus“-Motor, der bislang bereits Challenger und Pursuit befeuerte. Er bekommt außerdem mehr Hubraum (1834 ccm), erstarkt auf 126 PS und wird von viel Hightech flankiert: Integral-ABS, Hill Holder und einen Heckradar samt Tote-Winkel- und Auffahrwarner.

Kawasaki. Kawasaki erneuert für 2025 seinen österreichischen Bestseller: die Z 900. Das Naked Bike erhält einen moderneren Anstrich, zusätzliche Assistenzsysteme, ein größeres TFT-Display und ein motorisches Update, das einen minimalen Leistungsrückgang auf 124 PS zur Folge hat. Weiterhin wird auch ein SE-Modell mit hochwertigeren Fahrwerkskomponenten angeboten. Am anderen Ende der Leistungsskala lanciert Kawasaki die hübsche, nostalgische W230, die mit leicht verändertem Look auch als Meguro S1 verkauft wird. Der luftgekühlte Einzylinder-Zweiventiler leistet in beiden Varianten 18 PS. Ebenfalls neu: Kawasaki Versys 1100 und Ninja 1100SX ersetzen ihre Vorgänger mit einem vollen Liter Hubraum.

KTM. Die gebeutelte heimische Marke hat den Köcher voller spitzer Pfeile. Einige davon werden nun mit etwas Verspätung auf den Markt kommen, etwa die 173 PS starke neue 1390 Super Adventure, die es alternativ auch erstmals mit dem automatisierten Schaltgetriebe AMT geben wird – und natürlich auch in einer geländefokussierten R-Version. Mit dem gleichen, allerdings auf 190 PS verschärften Motor erscheint die zweite Generation des Hypersporttourers, die 1390 Super Duke GT; dazu kommen mit der 990 Duke R und der RC 990 R zwei neue Modelle in der gehobenenMittelklasse. Auch im Einstiegsbereich legt man nach, gleich mit sechs Modellen: 125/390 Enduro R, 125/390 SMC R sowie der 390 Adventure, die es in einer weit über das Klassenniveau ausgestatteten R-Version und der günstigen Basisvariante X geben wird.

Moto Guzzi. Die wichtigste Baureihe von Guzzi ist seit mehr als 15 Jahren die V7. Nun wird das klassisch gestrickte Naked Bike einmal mehr aufgefrischt, erhält eine elektronische Drosselklappensteuerung und damit einen Tempomaten, Fahrmodi sowie etwas mehr Leistung (67 PS) und Drehmoment (79 Nm). Außerdem konzipiert man mit der V7 Sport ein neues Flaggschiff, bei dem erstmals in dieser Baureihe eine Upsidedown-Gabel, zwei Scheibenbremsen vorne und schräglagenabhängige Assistenzsysteme Einzug halten.

Piaggio. Europas größter Rollerhersteller bringt heuer zwar kein von Grund auf neues Modell, aber interessante Updates und frische Kombinationen. So ist der beliebte Medley nun auch als 200 zu haben, was zu mehr Power (18 PS) bei gleichen Dimensionen und annähernd gleichem Gewicht führt. Die Beverly 310 und die MP3 310 greifen nun auf den neuen Euro 5+-Motor des Hauses zurück, der den bisherigen 300 ersetzt.

Suzuki. Bei Suzuki widmet man sich 2025 kleineren Klassen und präsentiert dort einen Doppelschlag: Mit DR-Z4S und DR-Z4SM kommen auf gleicher Basis eine mutig gestylte Enduro mit authentischen O¦road-Eigenschaften und eine ebenso fetzige Supermoto. Die 38 PS starken und mit 151/154 Kilo sehr leichten Bikes werden allerdings erst im Spätsommer erwartet.

Triumph. Die Briten sind der große Gewinner des Vorjahres und wollen das Momentum o¦enbar nicht verlieren: Nur so kann man die Fortsetzung der Neuheitenflut deuten. Völlig neu im Programm ist die Tiger Sport 800, ein Universalgenie mit 115 PS starkem Dreizylinder. Daneben zeigt man deutliche Au¦rischungen für das hauseigene Hypersport-Naked, die Speed Triple 1200 RS, sowie für die beliebte Trident 660 und die Tiger Sport 660. Auch die sportlichen Klassiker werden neu designt und erhalten mehr Ausstattungen: Speed Twin 1200 und Speed Twin 900.

Vespa. Österreichs meistverkauftes motorisiertes Zweirad erscheint in der stärksten Version aller Zeiten. Klingt spektakulär, freilich geht es nur um Nuancen: Die neue GTS 310 besitzt 310 statt bisher 278 Kubik, die Leistung steigt von 23,8 auf 25 PS. Die weitere Technik und das Design bleiben davon unberührt. Momentan sind mit dem überarbeiteten Motor die Modelle GTS, GTS Super und GTS Supersport zu haben.

Yamaha. Viel Bewegung bei Yamaha: Der Bestseller MT-07 wird umfangreich aufgewertet, etwa mit einer Upside-down-Gabel, radial montierten Bremszangen, Fahrmodi, einer Traktionskontrolle und einmal mehr mit frischem Design. Außerdem ist optional das neue automatisierte Schaltgetriebe Y-AMT verfügbar. Komplett neu – bis auf den bekannten Dreizylinder mit 119 PS – ist die R9, ein Sportler für Alltag und Rennstrecke. Darüber hinaus hat Yamaha auch die Reiseenduro Ténéré 700 runderneuert und rüstet die Tracer 9 in den GT-Varianten mit LEDMatrix-Scheinwerfern samt Fernlichtautomatik aus – eine Premiere in der Motorradwelt. Auch nahezu alle Rollermodelle wurden aufgewertet, insbesondere der NMAX, die XMAX-Familie und der TMAX.

Zontes. Der chinesische Newcomer, Kooperationspartner der italienischen Offroad-Schmiede Beta, bringt heuer zwei au¦ällige neue Modelle auf den Markt: die gut ausgestattete 21-ZollReiseenduro 703-F (mit völlig neu entwickeltem 95-PS-Dreizylinder!) und einen Mittelklasse-Scooter im trendigen Adventure-Look namens 368-G. Er leistet saftige 39 PS bei einem überschaubaren Gewicht von 153 Kilo.

– Peter Schönlaub