Tests
Toyota C-HR 1,8 Active Drive
Drehen wir das Rad der Zeit kurz zurück: Als der erste C-HR 2017 auf den Markt gebracht wurde, war die geneigte Kundschaft etwas irritiert. So ein schriller Vogel, der aus dem kreuzbraven Hause Toyota kommt? Er war jedenfalls ein gewaltiger Überraschungserfolg für Toyota, dazu kam seine unglaubliche Eroberungsrate, die dem Nachfolger eine große Bürde bescherte: In Sachen Design durfte nichts schief gehen.
Markant. Man kann die Übung als durchaus gelungen bezeichnen, der C-HR fällt im Zeitalter des EinheitsSUVs auf, ohne aber irgendwie anzuecken. Highlights sind etwa das Zusammenspiel der planen Flächen an den vorderen Türen oder die ganze Heckpartie vom zweigeteilten Flügel bis runter zum Diffusor. Dazwischen irgendwo, für Toyota richtig frech, das beleuchtete C-HR-Logo, das ein bissel den Stolz der Designer zum Ausdruck bringt.
Auch der Innenraum ist schwer gelungen. Die Oberflächen sind dick aufgeschäumt, trotz des hohen Digitalisierungsgrades gibt es für wichtige Funktionen noch Knöpfe. Wermutstropfen: Leider gibt es keinen Drehregler für die Lautstärke, die kann entweder per Kippschalter am Lenkrad oder per Drucktasten am 12,3-Zoll-Touchscreen geregelt werden. Keck ragt der Automatik-Wählstummel aus der Mittelkonsole, flankiert wird er von Cupholdern, davor findet sich eine induktive Ladeschale. Alles da für die lange Reise.
Beim Fahren beeindruckt der Toyota mit seinem Abrollkomfort und seiner Geräuscharmut im Innenraum. Da ist im Vergleich zum Vorgänger ein riesengroßer Schritt passiert. Ob Temposchwellen oder Fahrbahnschäden, das alles beeindruckt den C-HR nicht. Flottere Gangart? Dazu ist er zu weich. Gleichzeitig passt diese nicht zur Motorisierung.
Hybrid-Erfahrung. Der 1,8-LiterHybrid mit 140 PS Systemleistung stellt das Einstiegsmodell in die C-HR-Welt dar, welche im Alltag wirklich ausreichend ist. Man erkennt Toyotas Erfahrung beim Bau von Hybridantrieben – die gequälten Motorheuler gibt es wirklich nur mehr beim raschen Überholen auf der Landstraße. Klar würde der Zweiliter mehr Durchzug bringen, man darf sich selbst die Frage stellen: Wozu? Außer man besteht auf Allradantrieb, dann führt ohnehin kein Weg an der 197-PS-Variante vorbei.
Kritik? Seine besten Freunde wird man hinten eher nicht einsteigen lassen, denn da geht es dank der kleinen Fensterflächen recht finster zu. Tribut ans Design.
-CJ
Toyota C-HR 1,8 - EUR 40.390,–
| Motor: | Vollhybrid, R4-Benziner, 1798 ccm |
| Leistung: | 94 (ICE) + 49 (E) PS |
| L/B/H: | 4210/1800/2636 mm |
| Testverbrauch: | 5,0 l/100 km |
| MVEG-Verbrauch komb.: | 4,7 l/100 km |
| CO2-Emission: | 107 g/km |
| 0–100 km/h; Spitze: | 10,1 s; 166 km/h |
| Kofferraumvolumen: | 354–1237 Liter |
ARBÖ-Fazit:
Plus: Ausgefallenes Design, Fahrkomfort und Geräuschniveau, sehr sparsam in Sachen Verbrauch.
Minus: seltsame Klapptürgriffe, eingeschränkte Sicht nach schräg hinten.